2018

Dezember 2018

Tag für Tag

Diesen Winter gibt es eine Art Adventskalender. Anknüpfend an unser Herbst-Projekt erscheint jeden Tag ein neues Bild mit neuen Klängen, die ein Fenster in den Tag öffnen.

Die Bilder sind Momentaufnahmen aus diesem Jahr, von Stefan aufgenommen, meist von unterwegs, oft nur mit dem Handy geknipst, manchmal mit der „richtigen“ Kamera.

Die Klavierimprovisationen stammen von Jela. Ihre Musik inspiriert sich an den Bildern und schafft aus dem Moment heraus entstandene musikalische Skizzen. Ab und zu tauchen Anklänge an Bekanntes auf, vereinzelt mischen sich Stimmen dazu, auch ein Muschelhorn taucht auf: Eine Einladung, mit dem Hören zu experimentieren.

1


Jerolim  –  4. Oktober, 12:18

2


Passwang  –  1. Dezember, 08:08

3


Rodersdorf  –  2. Dezember, 14:06

4


Trogir  –  2. Oktober, 09:18

5


Basel  –  6. Mai, 16:58

6


Chall  –  7. Januar, 16:13

7


Ottere  –  4. November, 15:16

8


Hvar  –  5. Oktober, 15:53

9


Heidelberg  –  8. Dezember, 16:53

10


Allmi  –  29. April, 14:45

11


Rodersdorf  –  11. November, 15:05

12


Hvar  –  5. Oktober, 15:50

13


Tremola  –  10. September, 15:55

14


Im Schwand  –  29. April, 12:54

15


Metschhore  –  19. Februar, 17:09

16


Jadransko more  –  12. Oktober, 18:05

17


Biederthal  –  16. Dezember, 13:57

18


Entschlige  –  21. Juli, 12:52

19


Milna – 11. Oktober, 16:48

20


Erbitchume – 22. Juli, 17:40

21


Leymen/Bättwil – 19. September, 07:14

Mit der Wintersonnenwende endet unser Kalender 

Es wird Weihnachten, die Tage werden wieder länger und im neuen Jahr wird es eine Fortsetzung geben, auf die wir uns freuen!


Winistorf – 21. April, 13:43


Projekt vom 23. September 2018

Blumen des Lebens

Wir machen etwas Neues:
Zuerst die Bilder und dann die Musik – neu dazukomponiert! Das Resultat folgt zuunterst auf dieser Seite, aber vorher ein paar Worte dazu:

Dies ist für uns Neuland, ein noch unbekannter Prozess. Bisher waren immer die Musikstücke schon da. Die Bildauswahl war  Illustration und Interpretation des Gehörten. Jetzt ist es umgekehrt. Die Fotografien liegen zuerst vor, als „Stummfilm“ im eigenen Rhythmus. Die Musik sucht und findet ihre Antworten auf diese Bilder in bewegten Akkorden.

Blumen, die sich in ihre Fülle entfalten, tun uns so wunderbar gut, berühren mit ihrer Schönheit. Der Versuch, ihre jeweilige charakteristische Ausstrahlung in Klang einzufangen, kann ein Weg der Annäherung sein.

In unseren Blumenbildern hat sich dieses Jahr eine neue Qualität gezeigt, etwas Flüchtiges, das die Formen und Gestalten verschwimmen und die Farben tanzen lässt. Diese fotografierten Pflanzenwesen scheinen einen Klang in sich zu bergen, der durch das Klavierspiel nach aussen getragen wird. Es entsteht eine enge Verbindung zwischen Bild und Musik, die sich durch die Bewegung zu einer zusammenhängenden Form entwickelt.


Programm vom 24. Juni 2018

Invitation à la Valse

Wir lassen uns bewegen von schwingenden Walzertakten, hören Tanz- und Ballettmusik von Carl Maria von Weber bis Sergej Prokofjew, erkunden Drehungen und Wendungen in der Musik – und geniessen die ausgelassene Zeit der Sommersonnenwende.

Jela Lorković              Klavier
Franziska Zehnder    Violine
Stefan Fiechter          Feuerbilder

Programm

Carl Maria von Weber: Aufforderung zum Tanz
Erik Satie: Je Te Veux
Sergej Prokoffiew: Grosser Walzer aus dem Ballett Cinderella
Dimitri Schostakowitsch: Walzer Nr. 2
Henri Vieuxtemps: Tarantella
César Franck: 4. Satz aus der Sonate für Violine und Klavier

Sonnenrund kommt in Bewegung… wir bewegen uns im Dreiertakt

Zu Beginn spielen wir die Aufforderung zum Tanz, von Carl Maria von Weber. Das ist auch wörtlich so gemeint. Wenn auch nicht ganz so klassisch wie in der Einleitung des schönen Stückes, wo der Herr die Dame anfragt, sie sich erst ziert, und nach erneutem Drängen dann einwilligt, mit ihm auf die Tanzfläche zu schreiten.

Bei uns ist es dann der Liebes-Walzer „Je Te Veux“ von Erik Satie, der uns in den schwungvollen runden Tanz begleitet.

Mit dem grossen Walzer aus dem Ballett Cinderella von Sergej Prokoffiew wird die Sehnsucht nach Verschmelzung in den weiten Bögen und der Ausdehnung in der Melodie spürbar. Damit wir wieder mehr auf bekannten Walzerboden kommen, spielen wir den Walzer Nr. 2 von Dimitri Schostakowitsch. Er wurde in mehreren Filmen verwendet und dreht noch lange seine Runden im Ohr.

Die Tarantella von Henri Vieuxtemps soll uns dann so richtig in die feurige, freudige Wirbelstimmung der Sonnenwende und des Johannifeuers führen. Ein wilder Tanz, wie von der Tarantel gestochen!

Zum Abschluss begeben wir uns mit dem 4. Satz aus der Sonate von César Franck auf eine andere Ebene. Hier eröffnet sich eine andere Perspektive auf den sommerlichen Höhepunkt des Jahres. Die einander nachfolgenden Stimmen der Violine und des Klaviers verbinden sich wie ein Paar, das sich zusammen bewegt in einem heiteren, liebevollen Tanz, der sich bis zu ekstatischen Höhenflügen steigert.


Programm vom 18. März 2018

Rondo – Mozart und mehr

So wie der Frühling nach dem Winter wiederkehrt, so kehrt beim Rondo das erste Thema als Refrain mehrmals zurück. Das Wiederhören und –erkennen dieses Themas beglückt uns immer wieder neu. Und es berührt ganz besonders, wenn es so schwebend und ungreifbar schön ist wie in dem Rondo a-moll KV 511 von Mozart.

Zur Einstimmung begrüssen wir das Thema Rondo aber mit zwei anderen Werken. Zuerst mit einem einfachen und heiteren Stück von Robert Schumann, gefolgt von einem kraftvollen Rondo voller Phantasie von Carl Philipp Emanuel Bach.

Und dann beginnt unser Experiment mit dem Rondo von Mozart. Wir versuchen das Wesen dieser Musik und ihre Entfaltung gespiegelt zu finden in Bildern aus der Natur. Wie von Wolkenfetzen verhüllt, dringen die ersten Klänge der Melodie leise durch den Nebel. Bald kann der Blick freier schweifen und es zeichnen sich Strukturen ab, Formen und Horizonte. Die Komposition nimmt immer wieder andere Wendungen und neue Anläufe, kehrt zurück zu Bekanntem und nimmt uns mit in ihrem Lauf. Dazu folgen ihr die Bilder, die wir in der Werkstatt als Fotografien auslegen und neu aneinanderfügen.

Dieses Rondo von Mozart erinnert uns sowohl an frühere Komponisten und nimmt spätere bereits vorweg. Deshalb erklingen als Ergänzung zu den Zwischenteilen kurze Stücke von Robert Schumann, Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin und Johann Sebastian Bach. Diese Fundstücke fügen wir quasi probeweise in das Rondo hinein, so dass sie beim Zuhören entweder kaum auffallen – oder als plötzliche Überraschung wahrgenommen werden.

In der Mitte des Programms finden wir ein Ei in der Steppe, eine Geschichte von Galsan Tschinag. Die elliptische Rundform führt uns auch zu Johannes Kepler, der sich als Astronom mit der Harmonie der Planetenbahnen als Klänge beschäftigt hat. Beim Thema Mathematik und Musik stossen wir auf Kurioses, wie das Musikalische Würfelspiel, das auch von Mozart aufgegriffen wurde. Die Allgegenwart der Mathematik in der Musik hat der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz so ausgedrückt: „Musik ist die versteckte arithmetische Tätigkeit der Seele, die sich nicht dessen bewusst ist, dass sie rechnet.“

Wir hören:

R. Schumann: Rundgesang a-moll aus dem Album für die Jugend
C. P. E. Bach: Rondo a-moll Wq 56/5
W. A. Mozart: Rondo a-moll KV 511
R. Schumann: Andante F-Dur aus der 3. Klaviersonate für die Jugend
L. van Beethoven: Aus 13 Variationen über ein Thema von Dittersdorf
F. Chopin: Aus der Mazurka a-moll BI 45
J. S. Bach: Sarabande aus der 2. englischen Suite

Texte von Galsan Tschinag („Ei“, aus Tau und Gras), Elke Heidenreich (Passione – Liebeserklärung an die Musik) und Javier Arbonés u. Pablo Milrud (Die Mathematik der Musik).